Jahrundherte
hindurch waren Kriegs- und Handelsschiffe am Bug mit Galionsfiguren
geschmuckt. Sie waren sichtbarer Ausdruck des Aberglaubens der
Seeleute,ihnen wurden ubernaturliche Krafte zugeschrieben, sie waren
die Seele ihres Schiffes. Der Ursprung der Galionsfigur fuhrt weit
ins Dunkle der Antike zuruck. Das magische Auge, bedseitig von an
die Bordwand gemalt und heute noch an chinesischen Dschunken zu
finden, gilt als ihr fruhester Vorlaufer. Die uns heute noch
vertraute Galionsfigur entstand mit der Expansion der britischen
Seemacht im 16. Jahrundert. In zeitlicher Reihenfolge zeigt dieses
Buch mehr als 300 Galionsfiguren der westlichen Welt, wie sie einst
in verschiedenen Formen, wechseinder Grosse und vor allem
unterschiedlicher Pracht und Schonheit meist von Kunstlerhand
geschaffen wurden. Der Text geht ihrer Geschichte und Entwicklung
nach, erklart die Figuren und berichtet – soweit bekannt – uber
das Schicksal der dazugehorigen Schiffe. Das geschieht in ebenso
sachlicher wie lebendinger Form. Der Autor ist als Mitglied der
italienischen Gesellschaft fur nautische Forschung besonders
qualifiziert fur dieses schone und ansprechende Thema, das der noch
erhaltene Schmuck langst vergessener Schiffe biette.